Zunächst einmal fand ich nach meinem Aufenthalt in Beelitz einen sehr netten Campingplatz direkt an der Havel. Sauber und gut organisiert, freundlicher Empfang und ein Stellplatz mit Blick ins Grüne

Morgens konnte ich mir bei offener Bustür den Kaffee kochen und Obst fürs Frühstück schnippeln. Zufrieden mit mir und der Welt, muss ich wohl so entspannt ausgesehen haben, das ein vorbeikommender älterer Herr in bestem Berliner Dialekt meinte: „Mach mal! Denn komm ick gleech!“
So fing der Morgen gut an und nach einem Telefonat mit Hr Hanke, dem „Bewacher“ der Heilstätte Grabowsee, stand fest das wird heute nichts mit zwei Terminen…MIST!
Na gut…dann eben in Ruhe zusammenpacken, Navi einschalten und zum KZ Sachsenhausen fahren

Dort angekommen fiel mir als erstes diese Katze auf, die völlig ungerührt übers Gelände wanderte…und dann kam diese Krähe und machte ihr lautstark die Hölle heiß…😉 Irgendwie fand ich das den passenden Einstieg in meine Besichtigung


Im Besucherzentrum konnte man sich bereits informieren und einen Geländeplan und Audioguide abholen. Hinter den ersten Busladungen mit Jugendlichen…gutes Pflichtprogramm..ging es dann auf das riesige Areal.
Die Aufteilung mit den sternförmig angelegten Baracken kannte ich ja schon, hier kamen noch sowjetisches Sonderlager außerhalb mit Steinhäusern und Erschießungsgraben dazu.


Schön war, das ich hier zwei offene Ausstellungen besuchen konnte. In der ersten fanden sich Bilder und Exponate zum Werdegang des KZ. Dazu informative Texte zum Thema wer hat wann was getan und erlebt.
Besonders berührt hat mich dabei diese von norwegischen Häftlingen gezeichnete Karte zum Geburtstag eines Mitgefangenen, die für mich soviel Hoffnung und Sehnsucht ausdrückt! Seht Ihr das auch so? Schreibt doch mal in die Kommentare, was Ihr denkt!

Weiter ging es zu einer nach einem antisemitischen Brandanschlag neu aufgebauten Baracke mit Einblicken in den Häftlingsalltag. Ich habe Euch zu den Fotos mal die Erklärungen abgelichtet, denn mir fehlen die Worte dazu😢




Zeit weise waren in diesen Unterkünften bis zu 400 !! Menschen untergebracht.
Und war Euch bewusst, das es Außenlager bei nahmhaften deutschen Firmen gab, wo hunderte KZHäftlinge Zwangsarbeit verrichten mussten??
Leider kein Foto habe ich von der „Schuhteststrecke“
Dort wurden Häftlinge gezwungen, gerne in zu kleinen Schuhen, stundenlang im Laufschritt zu laufen. So sollte die Qualität der Schuhe getestet werden. Diese Tortour überlebten nur wenige.

„Arbeit macht frei“ das Motto dieser Anlage klingt dabei schon wieder einfach pervers. Ich habe mich gefragt, wie konnte man so etwas überleben? Welches Verhalten konnte funktionieren? Stoisch aussitzen wie die Katze? Engagieren? Nur nicht auffallen? Oder war alles blose Willkür und somit ein reines Lottospiel?
Was denkt ihr? Kommentieren erlaubt!